Ort: Twistringen
(mit Heiligenloh und Ehrenburg)
Friedhof:
Größe: 2033 qm (heutige Größe nur noch
ca. ein Drittel)
Standort: Straße zur Poggenmühle (Harpstedt Str. hinter
geschlossener Bebauung rechts ab)
Zustand: halbwegs gepflegt
Belegungszeitraum:
Eröffnung unbekannt, vermutlich in den Jahrzehnten nach erster Niederlassung in
Twistringen (ca. 1780?). Erster Kartennachweis 1805. Ältester Grabstein 1820. Letzte
Beisetzung 1939 (Hermann Goldschmidt),.
Auffälligkeiten:
Friedhofsschändungen nach 1945
Synagoge:
Bethaus war
vorhanden,
Standort: Bachstraße 2
Chronologie: 1845 Kauf des Gebäudes, am 10. November
1938 gegen 12 Uhr niedergebrannt (die Schulkinder bekamen schulfrei). Das
Gebäude dürfe 1939 abgerissen worden sein. Heute steht etwas entfernt davon das
Denkmal für die Synagogengemeinde.
Spuren
der Geschichte: Gedenkstein in der Bachstraße, aufgestellt am
11.5.1985 zur Erinnerung an die
Synagogengemeinde Twistringen.
Chronologie:
1739 Erster Schutzbrief
für Jacob Kallmann
1829 Goldschmidt Simon Bloch aus Bassum
zieht nach Tw.
ab ca. 1830 eine jüdische Schule in
Twistringen
1832 Bloch wird Synagogenvorsteher und
bleibt es bis 1853
1832 bewirbt sich Jacob Altmann als
Lehrer in Twistringen
1835 Bloch erwirbt ein Haus
1845 Synagogenkauf
1853 Nathan Meyer Goldschmidt wird
Synagogenvorstehr
1895 lebten 41 jüdische Mitbürger in
Twistringen
Zeitzeugen: -----
Literatur: Funke – Westermann, Lydia, Kratzsch,
Friedrich, Geachtet und geächtet - Twistringen und seine
Juden 1933 - 1943. Harpstedt 11985. 21992 (mit
revidierter Opferliste und Denkmalfoto vorne)
Gerke,
Wilfried, Juden unter uns.
In: Heimatblätter XIII. 1988/89
Gerke,
Wilfried, Das Verhältnis zu den Juden - latenter
Antisemitismus schon vor der Industrialisierung. In: Heimatblätter XV. 1993
Schmidt
- Bollmann, Günther, Dokumentation
des Friedhofes (ungedruckt, im Archiv Sign. TW 517 - 3)
Kratzsch
Günther
Bach, Ein bedeutsamer Fund. Familienakten auf der
Mülldeponie. In: Twistringen für Sie. 15. Jahrgang Heft 1 (März 1994) und
a.a.O. Heft 2.
Schmidt
- Bollmann, Günther , Ehekontrakt
zwischen Eduard Assenheimer (Hannover) und Elise Bloch vom 29.04.1869 (ms.
1995, im Stadtarchiv Tw.)
Schmidt
- Bollmann, Günther,
Verpflichtungserklärung des Joseph Assenheimer (Syke) gegenüber seiner
Schwägerin Elise Assenheimer geb. Bloch (Twistringen) vom 29.04.1869 (ms. 1995,
im Stadtarchiv Tw.)
Schmidt
- Bollmann, Günther,
Bewerbungsschreiben des Jacob Altman aus Hohenbostel bei Barsinghausen vom
21.02.1832 um eine Stelle als Lehrer und Schächter an die Synagogengemeinde
Twistringen p.A. deren Vorsteher Simon Bloch (ms. 1995, im Stadtarchiv Tw.)
Kratzsch,
Friedrich, Zwischen Kriegen, Kreuz
und Hakenkreuz. Twistringen und sein Umland 1919 - 1939. Veröffentlichungen des
Stadtarchivs Twistringen Nr. 6. Bassum 1997 (vor allem S. 237ff)
Kratzsch,
Friedrich, Der jüdische Friedhof in Twistringen und
jüdischen Begräbnissitten. . In: Twistringen für Sie. 20. Jahrgang Heft 4 (Dezember
199)
Quellen: Stadtarchiv
Twistringen Tw 123 - 10, Tw 142 - 4, Tw
343 - 1,Tw 471 - 1,2 sowie 3
Kreiszeitungsausschnitt
vom 10.11.1978 (Ausgabe mit Lokalteil Twistringen)
Mündliche
Auskünfte: