Ort:
Brinkum
(mit Leeste, Mackenstedt und Weyhe)
von
1843 – 1858? eigene Synagogengemeinde
Friedhof:
kein eigener
Friedhof, Beisetzung der Brinkumer Juden in Syke. Z. B. liegt Moses Gumpel
Weinberg in Syke begraben (ältester Syker Stein).
Synagoge:
1824 wird ein Gebetsraum
im Haus des Moses Gumpel Weinberg als „Synagoge“ bezeichnet. Aber laut Inspektionsbericht
des Landrabbiners Dr. Meyer vom 30.10.1858 war Brinkum die einzige
Synagogengemeinde, die über keine eigene Synagoge verfügte (Bericht abgedruckt
bei Sabelleck, Nienburg S.162).
Chronologie: 1797
Erste Niederlassungsgesuche des Juden Isaac Meyer aus Twistringen, des Moses
Samuel und Hertz Meyers und seiner Frau
Esther Salomon Aaron aus Wunstorf (abgelehnt)
1811 Löb Simon Cohn, geb. 1873
in Schnaitag/Bayern, seit 1792 in Syke, seit 1801 mit Schutzbrief, erhält 1811
Schutz für gesamtes Amt Syke und kommt nach Brinkum, mit Ehefrau Ester geb.
Jacob aus Barentrup/Preußen und 4 Kindern
1814 Abraham Würzburger, geb.
1766 in Würzburg, vorher in Syke, erhielt 1814 Schutz in Leeste zusammen mit
Ehefrau Hendel geb. Jacob aus Barentrup/Pr. und 2 Kindern.
1818 Moses Gumpel Weinberg,
geb. in Wagenfeld, zuletzt lebend in Drebber,
läßt sich in Brinkum nieder.
1824 wird eine „Synagoge“
erwähnt, die aber eher Gebetsraum im Haus des Moses Gumpel Weinberg.
1843 Brinkum wird eigene
Synagogengemeinde, obwohl keine eigene Synagoge und kein eigener Friedhof
vorhanden sind. Vorsteher war Löb Simon Cohn, der gleichzeitig Aufgabe des
Beschneiders und, wenn kein Lehrer da, des Schächtens hatte. Ab 1847 Simon
Samuel Goldschmidt aus Kirchweyhe Vorsteher der Gemeinde.
1853 Selig Mosessohn und sein
Sohn Moses Mosessohn mit Ehefrau Marianne Marcus Elle (aus Stolzenau) kommen
nach Brinkum.
2. Hälfte des 19.Jh.
Familie des Benjamin Siegfried Cohn, Enkel des Löb Simon Cohn bleibt als
Schlachtersfamilie mit niedrigem Auskommen in Brinkum.
Literatur: Hartmut Müller,
Löb Simon Cohn und andere Juden in Brinkum. Bremen 1990.